Projekttagebuch

Baut für den Evangelischen Kindergarten Malsch eine Spielküche für den Außenbereich. Die Spielküche soll vorrangig eine Holzkonstruktion sein, wetterfest und idealerweise von zwei Seiten bespielbar sein. Sie wird neben dem Sandkasten stehen, sodass hier mit Sand und Wasser gematscht, gekocht und gespielt werden kann.

Nachdem wir unsere Aufgabe bei der zentralen Auftaktveranstaltung in St. Stephan erhalten hatten, haben wir uns direkt von Karlsruhe auf den Weg zum Ort des Geschehens in Malsch begeben. Denn die Projektverantwortlichen im Evangelischen Kindergarten haben bereits auf uns gewartet, um uns eine erste Einweisung zu geben und uns alles zu zeigen. An dieser Stelle möchten wir auch ein riesen Dankeschön an die Kita-Leitung und "Projektleitung Matschküche" ausprechen für die tolle Vorbereitung und vorbildliche Organisation. Es wurde sogar der Elternbeirat eingespannt, um uns als Aktionsgruppe auch während der Aktion zu verpflegen! Allerdings waren wir auch als Aktionsgruppe bereits im Vorfeld aktiv und konnten einige Sponsoren (wie eine Bäckerei, Metzgerei, ein Getränkehandel und Supermärkte) aquiriren, somit sind wir für die Aktion mehr als Bestens versorgt ;-)

Nach dem wir uns zunächst etwas zurecht finden konnten, haben wir uns dann direkt an die Planung der Matschküche gemacht und direkt einige Ideen gesammelt. Nach und nach ergab sich eine erste Vorstellung und unsere Einkaufsliste für den nächten Tag füllte sich ebenfalls rasch. Doch dann war Zeit für eine kleine Stärkung, dazu konnten wir eine nahegelegene Pizzeria für uns gewinnen und das Abendessen war gesichert.

Nach dem Essen haben wir mit den ersten Erdarbeiten begonnen, was zunächst als "kleine Probegrabung" geplant war, endete am späten Abend, lange nach Einbruch der Dunkelheit, mit der Fertigstellung der Erdgrube für den Untergrund der neuen Spielküche. Etwas erschöpft und dennoch zufrieden über den Fortschritt am ersten Aben, haben wir unsere Zelte abgebrochen und die Heimreise angetreten, denn schon am nächten Morgen sollte die Uhr unerbärmlich für uns weiter ticken...

Der zweite Tag begann mit einigen Besorgungen und hauptsächlich dem Beladen von vielen kleineren und größeren Autos und Gespannen (darunter auch ein Anhänger mit mximaler Zuladung von 2.5t, aber dazu später mehr). Am Anfang waren es hauptsächlich Werkzeuge, die ihren Weg vom häuslichen Quartier in den Kofferäumen unserer vierrädrigen Mitfahrgelegenheiten gefunden haben. Im weiteren Verlauf auch einige (viele) Lebensmittelspenden, und zuletzt Baumaterial - hauptsächlich Holz und Schrauben - aus dem Baumarkt, und etwas Farbe aus dem Fachhandel.

Nach den morgentlichen Speditions-Tätikkeiten unsere Aktionsgruppe sind wir gegen 11.00 Uhr mit reichlich Material und Motivation im Kindergarten angekommen und wurden von den Kindern bereits sehnsüchtig (inkl. herzlichem Plakat) erwartet. Doch nach den Anstrengungen am Morgen war Zeit für eine kurze Frühstückspause, ehe der Anhänger mit knapp 1 Tonne Edelsplitt, für die am vortag ausgehobene Grube, ebenfalls am Kindergarten angekommen ist und abgeladen werden wollte. Dabei haben wir den Splitt vom Kraft Baugeschäft erhalten und für den Transport von Waldbronn nach Malsch von der Aktionszentrale bzw. dem F-Team einen angemessenen Anhänger inkl. Fahrer gestellt bekommen. Auf diesem Weg auch nochmal ein großen Danke dafür !!!! Während unsere Gruppe voll Motivation am Werkeln war, hatte das Wetter leider keine strahlenden Momente mehr übrig, uns es Regnete sehr ausgiebig - wie schon am ganzen Morgen und eigentlich den gesamten Tag über. Dafür war es dann noch windig und auf Dauer sehr kalt.

Den Vormittag über landete also der Splitt in der Grube und die meisten Holzbalken für die Unterkonstruktion der Spielküche unter der Säge und wurden professionel eine Latte kürzer gemacht. Im Anschluss erhielten die gekürzten Holzbalken einen wetterfesten Anstrich und die Terassenfliesen ein kuscheliges Plätzchen im penibel genau glattgezognene Kiesbett. Und damit auch nichst aus den Fugen kommt, erhielten die Fliesen im weiteren Tagesverlauf noch eine Umrandung aus Zementmörtel, sowie - gegen den nicht aufhören wollenden Regen - eine Abdeckung gegen die Verwässerung bei der Trokung des Mörtels.

Derweilen nahm auch die Unterkonstruktion aus Holz immer mehr Form und Farbe an. Davon konnte sich dann auch bald unserer Besuch aus der Aktionszentrale und eine Reporterin der BNN ein Bild machen. Am Abend wurde dann aus Grün, Orange: Der Vorstand der Kolpingsfamilie Reichenbach ist eingetroffen, um uns ein gemütliches Abendessen zu bereiten: Neben verschieden Salaten gab es auch köstlich zubereitete Erzeugnisse vom Grill tierischen und pflanzlichen Ursprungs. Vielen Dank an dieser Stelle auch an die Kolpingsfamilie!!!

Nach dem Abendessen ging es weiter mit Planung. Dabei stand die Detailplanung der Spielküche in drei Ebenen an: unten, mitte und oben. Anschließend wurden noch einige dicke Bretter gebohrt und fachmännisch wieder verschraubt, sodass am späten Abend die Fertigstellung des Untergestells bevorstand, aber aufgrund von akutem Schraubenmangel auf den nächsten Tag und damit hinter den nächsten Baumarkt-Leerkauf verschoben werden musste. Also stand damit um kurz nach 23.00 Uhr der verfrühte Feierabend unweigerlich - neben dem halbfertigen Gestell - im Raum.

Der dritte Arbeitstag (Samstag) begann wieder mit einem Einkauf im Baumarkt. Anderes als beim ersten Baumarkt-Einkauf standen aber nicht hauptsächlich Holz und Schrauben auf dem Einkaufszettel, sondern vor allem Dinge für die Inneneinrichtung und den Innenausbau der Außenküche. Also Rohre, Kunstoffbehälter, Haken, Schellen und Schaniere. Nach dem am Freitag die Arbeiten an der Unterkonstruktion größtenteils fertiggestellt werden konnten, ging es heute an den Innenausbau.
Für den Spielofen und die Schränke mussten noch weitere Zwischenwände und Unterteilungen gesetzt werden. Außerdem wurden die ersten Löcher für die Spühle und die Matsch-Schüsseln in die Arbeitsplatte gesägt. Des Weiteren wurde der Untergrund für den späteren Standort der Matschküche fertiggestellt, indem, der vom Vortag ausgehärtete, Zementmörtel seine finale Deckschicht aus Splitt erhielt und fachmännisch planiert wurde. Aber auch an der Unterkonstruktion ging es voran, es wurden weitere Seitenwände und Bechläge für die Türen montiert, sowie das Holz für die Türen und den Spielofen zurechtgesägt. Auch wenn es optisch nicht so schnell voran zu schreiten schien wie am Vortag, machten wir doch immer weiter Forttschritte, wovon sich auch eine Delegation der Sparda-Bank BW überzeugen konnte. Der Besuch brachte neben viel Zuspruch auch kleine Geschenke mit, um die ungebrochene Motivation und gute Lauune der tatkräftigen Truppe weiter hoch zu halten. Doch das war nicht das einzige, was uns die Sparda-Bank mitgebracht hatte, denn auch die Sonne wusste uns zu überraschen. So konnten wir für wenige Minuten strahlenden Sonnenschein genießen und die Bilder vom Besuch der Sparda-Bank, bei dem die Protagonisten einheitlich in T-Shirts bekleidet waren, war nicht gerade repräsentativ für das sonstige Pulli-Wetter den Tag über...

Auch wenn es nun langsamer voran zu gehen schien, kam mehr und mehr Farbe ins Spiel und das strahlende Weiß der wetterfesten Grundierung wich immer mehr dem Grau, Hellgrau und Blau des finalen Anstrichs. Des Weiteren wurde aus anfallendem Restholz noch einige Hocker gebaut, die wbenfalls in Grau und Blau gestrichen wurden. Doch nach einem weiteren arbeitsintensiven Tag hatte sich die Gruppe wieder eine Stärkung verdient und so wurde kurzer Hand der Samstag zum Burger-Tag erklärt und eine Lieferung aus Rasttat sorgte für zufriedene Gesichter. Nach dem Essen war allerdings noch nicht Feierabend, denn durch die Trockungszeiz von 8-10 Stunden je Anstrich war noch eine Nachtschicht notwendig, um der Küche endlich noch mehr Farbe zu geben und die Pünktliche Fertigstellung nicht zu gefärden. Denn während die Gruppe in der Nacht ihren verdienten Schlaf fand und somit sich Ihrer Müdigkeit entledigte, hatte das angestrichene Holz der Küche die Möglichkeit sich seiner aufgetragenen Lösungsmittel durch Verdunstung zu entledigen.